Alleinerziehende in Notzeiten besser unterstützen

Stuttgart, 09.04.2020. Die Einschränkungen in der Corona-Krise belasten viele der rund 324.000 Alleinerziehenden in Baden-Württemberg besonders.
Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter bietet Beratung an, per mail oder auch telefonisch.

Keine Kinderbetreuung zu haben ist für Alleinerziehende eine echte Notsituation und bringt große Existenzsorgen mit sich.
Kurzarbeit oder das Sozialschutzpaket der Bundesregierung betragen 67 % des Nettolohns, das reicht bei dem ohnehin knappen Budget der Alleinerziehenden, den fehlenden Rücklagen und den hohen Mietkosten bei weitem nicht aus. Manchmal droht sogar der Verlust des Arbeitsplatzes. Nicht alle Arbeitgeber unterstützen die Alleinerziehenden und nicht immer wird Homeoffice ermöglicht.

Falls Alleinerziehende die Möglichkeit haben, Homeoffice zu machen, ergibt sich die Schwierigkeit Kinderbetreuung und Arbeit zu vereinbaren, da kann dann in den frühen Morgenstunden oder spätabends gearbeitet werden.
Niemand weiß, wie lange die Krise anhält, daher ist auch Urlaub zu nehmen keine Lösung. Der Urlaub fehlt dann auch in den Pfingst- Sommer, Herbst – und Winter-ferien. Manche lassen sich krankschreiben und kommen so über einige Wochen. Auch die manchen zustehende Notfallbetreuung wird nicht immer angeboten (Bsp. Gaienhofen) oder zu wesentlich kürzeren Zeiträumen als benötigt.

Neben den existenziellen Fragen erreichen uns auch Fragen zum Umgangsrecht. Fragen wie z. Bsp.: „Was gilt, wenn es im Haushalt des Umgangsberechtigten einen Kontakt mit einer infizierten Person gab?“ beschäftigen die Betroffenen.

Alleinerziehende brauchen schnell Sicherheit darüber, wie sie ihre Betreuungsprobleme lösen können?

Die wichtigsten Forderungen des VAMV:

• Wir fordern die Notfallbetreuung für Alleinerziehende unabhängig von ihrem Beruf.

• Die Entschädigungen für geringverdienende Alleinerziehende sollten auf bis zu 100 % angehoben werden um soziale Härten abzufedern. Es ist nicht sinnvoll, dass berufstätige
Alleinerziehende, die nebenbei auch noch die Kinder betreuen, in die Grundsicherung für Arbeitssuchende (Hartz IV) abrutschen, da gehören sie nicht hin.

Die Petition des VAMV-Bundesverbandes kann unter diesem Link gezeichnet werden: https://weact.campact.de/petitions/berufstatige-alleinerziehende-in-der-corona-krise-nicht-vergessen

Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter Baden-Württemberg e.V. (VAMV) vertritt seit 1967 die Interessen der Alleinerziehenden. Der VAMV fordert die Anerkennung von Einelternfamilien als gleichberechtigte Lebensform und entsprechende gesellschaftliche Rahmenbedingungen. Er tritt für eine verantwortungsvolle gemeinsame Elternschaft auch nach Trennung und Scheidung ein.

Verband alleinerziehender Mütter und Väter
Landesverband Baden- Württemberg e.V.

Gymnasiumstr. 43
70174 Stuttgart
Telefon: 0711/24847118
E-Mail: vamv-bw@web.de
Internet: www.vamv-bw.de

Landesvorsitzende:
Barbara Baur
Landesgeschäftsführerin:
Brigitte Rösiger