GesellschaftsReport BW zur Situation von alleinerziehenden Müttern und Vätern in Baden-Württemberg
Spagat zwischen Erwerbstätigkeit und Fürsorge / Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha: „Wir brauchen für Alleinerziehende passgenaue Lösungen / Bestehendes Beratungsangebot soll um eine Online-Plattform ergänzt werden“
Alleinerziehende Mütter und Väter machten im Jahr 2018 knapp 15 Prozent aller Elternhaushalte mit mindestens einem minderjährigen Kind aus. Das entspricht rund 165.000 Haushalten in Baden-Württemberg. Neben den strukturellen Benachteiligungen und den finanziellen Problemen sind Themen wie Sorgerecht, Unterhalt, Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Organisation der Kinderbetreuung, die eigene Gesundheitsvorsorge oder die Beziehung zum anderen Elternteil des Kindes mit besonderen Herausforderungen für Alleinerziehende verbunden. Dies geht aus dem aktuellen GesellschaftsReport BW zur Situation von alleinerziehenden Müttern und Vätern in Baden-Württemberg hervor. Da Alleinerziehende bei der Bewältigung ihres Alltags häufig auf soziale Unterstützung angewiesen sind, profitieren sie insbesondere von Vernetzungsangeboten. Daher fördert das Ministerium für Soziales und Integration den Landesverband Baden-Württemberg alleinerziehender Mütter und Väter beim Aufbau einer passgenauen, niedrigschwelligen onlinebasierten Beratungs- und Austauschplattform „Online-Beratung für Alleinerziehende in Baden-Württemberg“. Sie soll die im Report als besonders sinnvoll angesehenen Zugänge zu Unterstützungs- und Hilfeangeboten im Lebensumfeld der Ein-Eltern-Familien weiter öffnen.
„Nicht nur zu Corona-Zeiten können bestehende Einrichtungen die besonderen Beratungsbedarfe von Alleinerziehenden nicht immer vollständig abdecken“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha anlässlich der Veröffentlichung des GesellschaftsReports am Montag in Stuttgart. „Die neue Online-Plattform soll Alleinerziehenden in Baden-Württemberg Beratungsmöglichkeiten eröffnen, die mit ihrem Alltag gut zu vereinbaren sind.“ Sie soll ein ergänzender Baustein zu bestehenden Beratungsstrukturen sein, der außerdem weite, zeitintensive und (kosten-)aufwändige Wege erspart. Die Beratungsplattform wird derzeit eingerichtet und soll im Sommer dieses Jahres online zur Verfügung stehen.